Heute startet die Vovinam-Weltmeisterschaft mit einer feierlichen Eröffnungsfeier und ab morgen starten die Wettkämpfe. Für die Eintrachtler beginnt dann der Kampf um die Medaillen. 35 Nationen nehmen an der diesjährigen Weltmeisterschaft teil, die in diesem Jahr auch im Mutterland der Sportart, Vietnam, stattfindet.
In Ho Chi Minh-Stadt treten Athlet:innen bis zum 2. Dezember in unterschiedlichen Disziplinen an. Unter den teilnehmenden Nationen sind mit Spanien, Italien, Deutschland, Frankreich und Belgien fünf europäische Länder vertreten, der Rest setzt sich aus afrikanischen und asiatischen Ländern sowie Nationen aus dem Mittleren Osten zusammen.
Es sind alle sehr fleißig, fit, gesund und hochmotiviert.
Dinh Du
Mit Meister Dai Chieu Tran, Coach Thao Nguyen sowie den Teilnehmern Dinh Du Tran (ebenso Meister), Huy Nguyen, Tobias Hotz und Jonas Heck sind sechs Eintrachtler in Vietnam, vier von ihnen werden um Medaillen kämpfen. Seit einer Woche sind die Adlerträger bereits vor Ort und bereiten sich intensiv auf die Wettkämpfe vor: „Seitdem wir in Vietnam sind, haben wir sechsmal trainiert. Es sind alle sehr fleißig, fit, gesund und hochmotiviert“, berichtet Dinh Du aus Südostasien.
Dinh Du hat vor Ort bereits eine Gürtelprüfung erfolgreich bestanden und war in seiner Kategorie einer der Jüngsten. „Ich habe die Prüfung bestanden. Diese ist von meiner kleinen Kopfverletzung abgesehen, auch gut gelaufen“, so der Eintrachtler, dem nicht nur die Prüfung einiges abverlangte. „Es waren 30 Grad in der überdachten Halle und man schwitzt schon, ohne etwas zu machen. Wenn man dann in die Prüfung geht, ist es nicht ohne.“
Alle Infomationen über Uhrzeit und Disziplin, gibt es in der Tabelle.
| Name | Disziplin | Datum | Uhrzeit |
|---|---|---|---|
| Dinh Du | Langstock Einzel | 25. November | ab 2.30 Uhr |
| Tobias Hotz und Jonas Heck | Partnerform ohne Waffen | 26. November | ab 2.30 Uhr |
| Dinh Du und Tobias Hotz | Schwert Partnerform | 26. November | ab 3.30 Uhr |
| Dinh Du | Schwert Einzel | 26. November | ab 7.30 Uhr |
| Dinh Du | Hellebarde Einzel | 27. November | ab 2.30 Uhr |
| Huy Nguyen und Jonas Heck | Machete Partnerform | 28. November | ab 7.30 Uhr |
| Dinh Du, Tobias Hotz, Huy Nguyen und Jonas Heck | Schwert Synchron | 28. November | ab 8.30 Uhr |
Wissenswertes rund um Vovinam
Was ist Vovinam eigentlich?
Vovinam Viet Vo Dao, kurz Vovinam, ist eine traditionell überlieferte Kampfkunst aus dem Süden Vietnams, wobei Vovinam für die angewendete Kampfkunst in einem modernen System und Viet Vo Dao für die vietnamesische Philosophie, den Einklang von Körper und Geist steht. Der Begriff „Viet Vo Đạo” enthält drei Elemente: „Viet” steht für das Land Vietnam, „Vo” für die Kampfkunst, die Faust und “Đạo” für den Weg.
Von Vietnam nach Nied
Während des Krieges in den 1930ern entstand in Vietnam die Kampfkunst. Großmeister Nguyen Loc entwickelte aus Elementen vieler Schulen seinen eigenen Stil. Anfang 1970 schwappte Vovinam dann in Länder der ganzen Welt. Und so kam es auch nach Nied. Meister Dai Chieu Tran kam 1970 wegen des Kriegs in Vietnam zum Studium nach Deutschland, zunächst nach Heidelberg, dann nach Berlin und schlussendlich nach Frankfurt. Überall gründete er Vovinam-Gruppen und fand 1986 seine Heimat bei der SG Nied. Durch die Fusion zum 1. Juli 2021 wird nun unter dem Dach der Eintracht trainiert.
Mit und ohne Waffen
Ähnlich wie beim Kata im Karate gibt es beim Vovinam sogenannte Formen für Einzel-, Paar- und Vierergruppe. Vovinam kann mit, aber auch ohne Waffen ausgeübt werden. Ist ersteres der Fall, kommen traditionelle Waffen wie Messer, Säbel, Schwert, Hellebarden, Machete, Langstock oder Fächer zum Einsatz.
In Kämpfen ohne Waffeneinsatz wird hingegen Hand- und Ellenbogentechniken, Fußkicks, Fußfeger, Würfe und Hebeltechniken gearbeitet. Auch die Kraft des Gegners zu nutzen und daraus einen eigenen Vorteil zu ziehen, ist Bestandteil des Vovinam. Ziel der Kampfkunst ist es, den Körper und Geist zu schulen und die Selbstverteidigung zu trainieren, nicht aber, den Gegner durch körperliche Gewalt außer Gefecht zu setzen.
